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Meerschweinchen halten und füttern

Physiologische Daten

  • Lebenserwartung: 4 – 8 Jahre
  • Körpergewicht: 700 – 1200 g
  • Körpertemperatur: 37,4 – 39,5 °C
  • Herzfrequenz: ca. 300 / min
  • Atemfrequenz: 80 – 100 / min
  • Geschlechtsreife: weiblich 1 Monat, männlich 2 Monate
  • Zuchtreife: weiblich 8 Monate, männlich 6 Monate

Haltung

Meerschweinchen leben in freier Natur (in Südamerika) in Kleingruppen. Dies sollte in der Heimhaltung berücksichtigt und deshalb grundsätzlich mindestens zwei Meerschweinchen zusammen gehalten werden.

Unter männlichen Tieren kann es allerdings zu Rangordnungskämpfen kommen. Ideal ist daher die Vergesellschaftung von Weibchen oder die Haltung eines kastrierten Bockes mit einem oder mehreren Weibchen.

Kaninchen und Meerschweinchen können meist dann problemlos zusammen gehalten werden, wenn sie bereits als Jungtiere aneinander gewöhnt werden.

Ein Käfig für zwei Meerschweinchen sollte ein Grundfläche von 100 x 80 cm nicht unterschreiten, eine Schale aus Kunststoff und einen Aufsatz aus unlackierten Gitterstäben besitzen.

Als Einstreu eignet sich vor allem der handelsübliche „Heimtierstreu“ aus Holzspänen; zusätzlich bieten sich Strohpresspellets für die bevorzugten Toilettenstellen an.

Neben einer Trinkflache und Futternäpfen sowie einer Heuraufe gehören Versteckmöglichkeiten (Häuschen) zur Käfigausstattung.

Falls möglich, sollte den Meerschweinchen Auslauf (im Sommer evtl. im Garten, sonst in der Wohnung) gewährt werden. Allerdings werden die Tiere zumeist nicht stubenrein.

Im Freien ist auf ein Schattenplatz zu achten, die Tiere lieben es trocken und kühl Fütterung Meerschweinchen müssen über den ganzen Tag verteilt Futter in vielen kleinen Portionen aufnehmen können.

Fütterung

Zur Deckung ihres Rohfaserbedarfs müssen sie stets Heu zur Verfügung haben. Diese Grundkost ist elementar wichtig für die physiologische Abnutzung der Backenzähne. Heu kann aber aufgrund seiner Nährstoffarmut nicht als Alleinfutter gegeben werden.

Saftfutter sollte ebenfalls täglich, aber rationiert in zwei bis drei Portionen angeboten werden. Die Ration soll vielseitig gestaltet sein und aus verschiedenen Salatsorten, Obst (z.B. Apfel, Birne, etwas Banane), Gemüse (Möhren incl. Grün, Tomate, Gurke, Paprika etc.) und Kräutern (Löwenzahn, Dill, etwas Petersilie) zusammengesetzt sein.

Das Futter darf nur frisch, sauber und trocken angeboten werden, weil es sonst zu Bauchschmerzen mit zum Teil lebensbedrohlichen Blähungen und Durchfall führen kann. Bei manchen Meerschweinchen führt auch die Verfütterung von Klee und Kohl zu den genannten Beschwerden.

Stark kalziumhaltiges Futter (z.B. Petersilie, Broccoli, Kohlrabiblätter, Luzerneprodukte) sollte stets nur in geringen Mengen gereicht werden, um nicht die Bildung von Blasen- und Nierensteinen zu fördern.

Meerschweinchen sind auf eine Vitamin C –Zufuhr angewiesen, weil sie das Vitamin nicht selbst herstellen können. Der Bedarf kann z.B. durch geringe Mengen rote Paprika und Petersilie gedeckt werden.

Handelsübliche Trockenfutter (Mischung aus Sämereien, v.a. Getreide, und Pellets) sollte nur in kleinen Portionen (ein Esslöffel täglich) und keinesfalls als Alleinfutter angeboten werden. Es ist rohfaserarm und gleichzeitig sehr energiereich.

Die meisten im Handel angebotenen „Ergänzungsfuttermittel“ und „Leckerli“ (z.B. Knabberstangen, Drops, Waffeln und vieles mehr) sind aufgrund ihrer meist hohen Zuckergehaltes für eine tägliche Verabreichung ungeeignet und sollten – wenn überhaupt – nur sehr sparsam angeboten werden.

Die Folgen einer Ernährung, die zum großen Teil aus handelsüblichem Trockenfutter und „Leckerli“ besteht, sind ein mangelhafter Zahnabrieb und daraus resultierend eine ständig korrekturbedürftige, schmerzhafte Zahnfehlstellung sowie ein krankhaftes Übergewicht.

Um dem Nagetrieb der Tiere Rechnung zu tragen, können Zweige von Haselnusssträuchern, Ahorn-, Buchen-, Apfel- und Birnbäumen sowie von Rottanne angeboten werden. Wasser muss stets zur Verfügung stehen.

Meerschweinchen sind intelligente Tiere und lieben Gesellschaft