Eine frisch operierte Katze vor dem Aufwachen. Sie muss gut warmgehalten werden, da die Wärmeregulation des Körpers durch die Narkosemittel noch beeinträchtigt ist.

Nach der OP

Aufwachphase

Durch die Narkose sind das Geräusch- und Berührungsempfinden Ihres Tieres verändert und die Körpertemperatur erniedrigt. Deshalb sind Ruhe und Wärme für die Aufwach- und Nachschlafphase ganz wichtig. Sollte Ihr Vierbeiner noch nicht restlos aus der Narkose erwacht sein, wenn Sie ihn mit nach Hause nehmen, richten Sie ihm dort einen gemütlichen Platz ein, wo er zwar fürsorglich kontrolliert ist, aber in aller Ruhe ausschlafen kann. Bei noch etwas unkoordinierten Aufstehversuchen sollte das Tier keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt sein.

Mahlzeiten

Auch nach der Operation sollten Hunde und Katzen mindestens 12 Stunden fasten, denn solange noch Reste des Narkosemittels im Körper vorhanden sind, besteht die Gefahr des Erbrechens weiter. Außerdem ist es besser, den Organismus in der Erholungsphase nicht unnötig zu belasten. Keine Angst – durch einen Fastentag verhungert Ihr Liebling bestimmt nicht!

Bewegung

Nach kleineren Eingriffen (z.B. Zahnsteinentfernung, HD-Röntgen) empfiehlt es sich, das Tier noch ca. zwei Tage zu schonen, damit sich der gesamte Organismus vollständig von der Narkosebelastung erholen kann. Größere chirurgische Eingriffe (z. B. orthopädische OP, Kastration, Tumor-OP) bringen in der Regel eine Woche Leinenzwang mit sich, um eine optimale Wundheilung zu gewährleisten. Zu frühes Herumtoben kann zu Komplikationen wie Aufgehen der Naht, Schmerzen und Schwellungen führen.

Kot und Urinabsatz

Durch den Fastentag und den Einfluss der Narkose auf die Darmmotorik, kann der Kotabsatz 1-2 Tage ausbleiben. Urin sollte Ihr Tier jedoch noch am gleichen Tag absetzen können. Bitte achten Sie darauf und besprechen Sie jede Auffälligkeit mit Ihrer Tierarztpraxis.

Medikamente

Jeder OP-Erfolg hängt auch von Ihrer Mithilfe ab. Halten Sie sich deshalb genau an die Anweisungen Ihrer Tierarztpraxis und befolgen Sie exakt das Verabreichungsschema der mitgegebenen Medikamente (z. B. Antibiotika, Schmerzmittel).

Wundversorgung

Ihr Tier sollte nicht an seiner Wunde lecken. Das dies für die Wunde gut sei und der Heilung dient ist eine falsche Annahme und entbehrt jeglicher Wahrheit. Die Zunge der Hunde und Katzen ähnelt einem Reibeisen und entzündet die Haut, dies äußert sich in einer rötlichen Verfärbung. Katzen sind in der Hinsicht meistens etwas klüger als Hunde, sie benötigen nach einer Kastration keinen Wundschutz, Hunde hingegen müssen einen Plastikkragen tragen den Sie bei uns bekommen, oder aber einen Bauchverband anlegen.

Diese gibt es fertig zu kaufen, (Stoff mit Klettverschlüssen, in unserer Praxis erhältlich) oder aber Sie basteln ihn selbst aus einem T-Shirt oder einem alten Stretch-Leintuch. Wichtig ist, dass alle vier Beine in dem „Body“ eingeschlossen sind, und das „Kleidungsstück“ nicht zu locker sitzt. Dieses kann man mit Sicherheitsnadeln der Figur anpassen. Der Verband muss nicht beim Spazieren gehen getragen werden, aber immer dann, wenn der Hund alleine ist (also wenn Sie bei der Arbeit oder beim Einkaufen sind oder nachts schlafen)

Nach 10 Tagen werden die Fäden gezogen, dann braucht die Wunde keinen Schutz mehr.